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Korean Culture – Faszination Mukbang

Wir beschäftigen uns auf diesem Blog nicht nur mit Skincare und Koreanischer Kosmetik, sondern ab und an auch mit Koreanischer Kultur und neben Dating in Südkorea, Heiraten in Südkorea und einigen spannenden Facts rund um Korea, wollen wir uns heute einem ganz besonderen Trend widmen, der so gar nichts mit Kosmetik zu tun hat, dafür aber viel über Kultur und Gesellschaft in Südkorea aussagt. Die Rede ist von „Mukbang“, was eine Wortkreuzung ist und übersetzt so viel heißt wie „essen senden“. Klingt schräg? Das ist es auf jeden Fall auch ein bisschen und wir erklären heute alles zum abgefahrenen koreanischen Internet Trend.

Was ist Mukbang und woher kommt der Trend?
„Mukbang“ bezeichnet vereinfacht gesagt die Tätigkeit, sich beim Essen zu filmen und das entweder als Video auf Plattformen wie Youtube hochzuladen, oder sich auf Streaming Plattformen live beim Essen zu zeigen. Für uns Europäer klingt das im ersten Moment ziemlich komisch und die meisten von uns fänden es wahrscheinlich eher unangenehm, beim essen gefilmt oder fotografiert zu werden. In Südkorea hat dieser Trend allerdings einen fast schon traurigen Hintergrund. Die Zahl der Singlehaushalte ist dort in den letzten Jahren nämlich extrem gestiegen und damit natürlich auch die Einsamkeit vieler Menschen. Auch hierzulande werden es viele Singles kennen: Alleine zu essen ist nicht unbedingt schön und viele sind währenddessen am Handy oder vor dem Fernseher. Wer sich beim Essen also ein Mukbang ansieht und somit einem anderen Menschen beim Essen zuschaut, isst nicht alleine. Dieser Gedanke ist eigentlich ziemlich schön und auch wenn das langfristig mit Sicherheit kein Mittel gegen Einsamkeit ist. Für den Moment kann es aber ein gutes Gefühl vermitteln. Diesen Trend gibt es übrigens seit ca 10 Jahren. 

Wie haben sich Mukbangs in den letzten Jahren entwickelt und was ist daran problematisch?
Soweit, so gut, das klingt erst mal nicht wirklich problematisch, jemand anderem beim Essen zuzusehen. Was in Korea als Mittel gegen Einsamkeit begann, ist jedoch mittlerweile eine ganze Industrie mit vielen sehr erfolgreichen Creatorn, die hauptberuflich essen und teilweise Millionen von Follower haben. Sehr beliebt sind dabei auf Youtube nach wie vor koreanische Mukbanger und hier werden auch oft traditionelle, koreanische Gerichte gegessen, wie zum Beispiel Jajameyon, ein Nudelgericht mit schwarzer Bohnenpaste. Die meisten dieser Video Stars sind dabei auffallend schlank, teilweise auch sehr klein und zierlich und entsprechen damit absolut dem koreanischen Schönheitsideal. Auffällig ist jedoch, dass in den Mukbang Videos oft extrem große Portionen verputzt werden, die eigentlich locker eine 4 köpfige Familie satt machen könnten. Die Mengen, die dabei in einem Bissen in den Mund genommen werden, sind oft enorm und man fragt sich manchmal durchaus, wie jemand so einen großen Bissen überhaupt essen kann. KoreanerInnen legen in den meisten Fällen trotzdem Wert darauf, dass es nicht messy wird und schaffen es, diese riesigen Portionen zu essen, ohne sich die Hälfte davon im Gesicht zu verteilen.
Unterm Strich muss man aber ganz klar sagen, dass hier eine extreme Form von Binge Eating gezeigt wird und das vermittelt natürlich kein normales und gesundes Essverhalten. 

Mukbang & ASMR
Ein weiterer Trend, der oft zusammen mit Mukbangs auftritt, ist ASMR, was so viel heißt wie Autonomous Sensory Meridian Response. Das bedeutet, dass man ein angenehmes Gefühl oder gar ein Kribbeln bei bestimmten Geräuschen, leisen Stimmen oder Flüstern empfindet. Einige Menschen sind dafür empfänglicher, als andere und wieder andere lässt es völlig kalt oder sie empfinden es sogar als unangenehm. Für alle, die dieses angenehme Gefühl jedoch beispielsweise bei Essgeräuschen empfinden, sind ASMR Mukbangs genau das Richtige, auch zum Einschlafen. Mittlerweile geht es also bei Mukbang Videos nicht mehr nur darum, nicht alleine zu essen, sondern auch um Entspannung.

Mukbangs in den USA
Wie so oft, wenn etwas sehr erfolgreich ist, springen die AmerikanerInnen direkt auf den Zug mit auf. Es gibt also mittlerweile auch einige amerikanische MukbangerInnen, wobei hier die Portionen meist noch größer, die Creator oft übergewichtig sind und das Essen meist Fast Food ist. Unterm Strich driftet das in diesen Videos fast schon ins Groteske ab und „messy eater“, deren Tischmanieren – sagen wir mal nicht so ganz vorhanden sind – liegen total im Trend.
Ob man das nun gut findet, oder nicht, bleibt jedem und jeder selbst überlassen, am Ende ist es natürlich eine Form von Entertainment. Ein gesundes Essverhalten ist jedoch in den meisten Videos nicht zu sehen, egal ob bei den AmerikanerInnen, oder bei den KoreanerInnen.
Irgendwie üben diese Videos aber trotzdem eine eigenartige Faszination aus, das haben wir auch bei der Recherche gemerkt. Wenn man einmal drin ist im Mukbang Rabbithole, kann man irgendwie nicht mehr aufhören, zu gucken.

In diesem Sinne: 맛있게 드세요. Das heißt so viel wie „Guten Appetit“ auf koreanisch.

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