Immer wieder werden Skincare Produkte mit einem „botoxähnlichem Effekt“ beworben, oder es wird sogar behauptet, sie könnten eine Botoxbehandlung komplett ersetzen. Aber stimmt das wirklich? Gibt es Hautpflegeprodukte, die die Haut dermaßen straffen können, dass Botox überflüssig wird? Wir sind diesem Mythos heute auf den Grund gegangen und verraten außerdem, welche Skincare Ingredients wirklich für einen Glättungseffekt sorgen.
Das passiert bei einer Behandlung mit Botox
Als „Botox“ bezeichnet man die umgangssprachliche Bezeichnung von „Botulinumtoxin A“ und dabei handelt es sich – wie der Name schon impliziert, um ein Gift. Genauer gesagt um ein Muskelgift, das die Muskulatur lähmt. Es schränkt also die Muskelbewegung im behandelten Bereich ein oder lähmt sie ganz. Dadurch können durch eine Injektion mit Botox vor allem Mimikfalten gemindert werden, wobei die Intensität abhängig von der verwendeten Dosis ist. Für ein natürliches Ergebnis sollte die Dosierung also nicht zu stark sein, um ein „maskenhaftes“ Aussehen zu verhindern. Mit Botox lassen sich sehr gut zum Beispiel Stirnfalten, Zornesfalten oder Krähenfüße behandeln und viele schwören auf diese Behandlung, die ca 6 Monate lang anhält.
Können Skincare Produkte wirklich eine botoxähnliche Wirkung haben?
Viele schwören auf die Behandlung mit Botox, deren Effekt wissenschaftlich erwiesen und sichtbar ist. Die muskellähmende Wirkung des Botox wirkt jedoch auf andere eher abschreckend, ganz zu schweigen vom Kostenfaktor und der Anwendung mittels Injektion. Daher ist es völlig verständlich, dass der Wunsch nach einer weniger invasiven und auch kostengünstigeren Alternative groß ist. Viele Produkte werden mittlerweile mit ihrer botoxähnlichen Wirkung beworben, was natürlich auf den ersten Blick sehr verlockend klingt. Nimmt man diesen Werbe Slogan jedoch wörtlich, dann kommt man sehr schnell darauf, dass nur ein Muskelgift auch wirklich wie ein Muskelgift wirkt. Soll heißen: Kein anderer Wirkstoff wird die gleichen lähmenden Eigenschaften haben, die Botox hat, vor allem wenn er äußerlich aufgetragen und nicht injiziert wird. Es gibt Produkte, die beispielsweise Schlangen- oder Bienengift enthalten und bei denen eine lähmende Wirkung nachgewiesen ist, allerdings ist die nur von kurzer Dauer.
Daher muss man ganz klar sagen, dass eine vergleichbare Wirkung zu einer Botox Injektion in Skincare Produkten schlichtweg nicht möglich ist.
Betrachtet man nicht explizit die lähmende Wirkung des Botox, sondern vielmehr seinen Effekt, nämlich das Glätten von Mimikfältchen, sieht die Sache ein bisschen anders aus. Es gibt durchaus Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten, die Fältchen entweder direkt, oder aber langfristig glätten können. Zu den Hero Wirkstoffen, was einen Soforteffekt bei der Glättung von Fältchen angeht, gehört in jedem Fall die Hyaluronsäure. Die kann ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit binden und polstert so vor allem Trockenheitsfältchen auf. Wer also zu trockener Haut neigt, kann den Teint damit praller und direkt glatter aussehen lassen. Der Nachteil: Es handelt sich hier wirklich nur um einen Soforteffekt und es funktioniert auch nur mit kleineren Trockenheitsfältchen. Gegen tiefe Mimikfalten kann auch ein gutes Hyaluronserum nicht sehr viel ausrichten.
Produkte mit Vitamin A können außerdem langfristig Fältchen mindern oder vermeiden aber auch hier ist die Wirkung begrenzt und nicht mit einer Botoxbehandlung zu vergleichen. Dass ein Skincare Produkt also wirklich wie Botox wirkt, ist schlichtweg nicht möglich und man sollte solche Werbeslogans unbedingt mit Vorsicht genießen!
Die Frage ist natürlich auch immer, ob so eine starke Wirkung überhaupt gewünscht ist, denn oft sieht die Haut mit einer guten Skincare Routine und vor allem der regelmäßigen Verwendung von Sonnenschutz (!) auch mit ein paar Fältchen toll aus. Wer jedoch wirklich effektiv gegen Falten vorgehen will, erreicht mit Seren und Cremes schlichtweg nicht den gleichen Effekt, wie mit einer Botoxbehandlung.